Das Sportgymnasium Schwerin hat beim Schüler-Achter-Cup in Berlin-Grünau den dritten Platz erreicht. Zufriedene Gesichter bei Wilm Möller, Hugo Jacob, Leo Jacob, Ole Hodea, Hans Liberka, Jordan Lenz, Pepe Jonuscheit, Eicke Pleß und Steuermann Tim Wilke. Die jungen Ruderer, die alle auch Mitglieder der Schweriner Rudergesellschaft sind, hatten mit der neu gegründeten Schülerruderriege des Sportgymnasiums erstmals am Deutschen Schüler-Achter-Cup teilgenommen. Sie waren mit dem neuen Rennachter „devil´s bath“ gestartet, der dank vieler Spenden zum 150-jährigen Vereinsjubiläum der Schweriner Rudergesellschaft finanziert werden konnte.
„Das war ein ganz starkes Rennen. Der dritte Platz ist eine gute Ausgangsposition, um sich weiter nach vorne zu arbeiten. Das Team ist noch sehr jung und kann deswegen in den kommenden Jahren mit der kompletten Mannschaft wieder am Achter-Cup teilnehmen“, sagte Trainer René Flaschmann. Gold holte die Sportschule Potsdam „Friedrich Ludwig Jahn“. Silber ging an das Ratsgymnasium Osnabrück. Beim Schüler-Achter-Cup ruderten die besten deutschen Schulrudervereine und Schülerruderriegen um die Medaillen. Der Schüler-Achter-Cup wird im Rahmen von „Jugend trainiert für Olympia & Paralympics“ ausgetragen.
Beim weltweit größten Schulsportwettbewerb blieben die drei Teams der Schweriner Rudergesellschaft leider ohne Medaillen. „Wir sind ein bisschen Opfer des neuen Systems, in dem wir uns erst zurechtfinden müssen. Eigentlich zählen wir immer zu den Schnellsten, aber am Ende sind wir nur zweimal im A-Finale gelandet. Im entscheidenden Rennen hatten dann unsere Gegner die Nase vorn. Das Team und auch ich konnten wichtige Erfahrungen sammeln. Wir wissen jetzt, wo wir stehen und woran wir in Zukunft arbeiten müssen“, erklärte der Trainer.
Für Ruderinnen und Ruderer gab es erstmals völlig neue Regeln. Seit diesem Jahr ist Rudern ein reiner Teamwettbewerb mit drei Bootsklassen. Für die jungen Sportlerinnen und Sportler reicht es daher nicht, sich auf eine Bootsklasse zu konzentrieren. Sie müssen sich breit aufstellen und in mindestens zwei Bootsklassen vorne dabei sein, um im Gesamtergebnis eine Rolle zu spielen. Das erfordert für alle eine Umstellung.
Das Jungenteam (WK II) hatte Lospech und musste in allen drei Vorläufen gegen den späteren Sieger aus Potsdam und die Favoriten von der Sportschule Halle antreten. Da es keine Hoffnungsläufe gab, musste man für das A-Finale jeweils unter die ersten drei kommen. Im Gig-Doppelvierer reichten nur die ersten beiden Ränge für einen Platz im A-Finale. Hier lieferten sich die Schweriner mit den Hallensern und Potsdamern ein starkes Rennen, erst auf den letzten Metern konnten sich die anderen beiden Boote etwas mehr als eine Sekunde vor die Schweriner setzen und ins A-Finale einziehen. Die Schweriner mussten mit der viertbesten Zeit aller 14 Teilnehmer mit dem B-Finale vorliebnehmen. Durch die neuen Regeln war damit klar, dass die sie keine Chance mehr auf einen der ersten drei Plätze hatten.
Alle teilnehmenden Schulen hoffen auf eine Anpassung der neuen Regeln. „Die Möglichkeit, durch einen Hoffnungslauf Pech in der Auslosung oder ein schlechtes Rennen auszugleichen, gehört zu jeder großen Meisterschaft“, betonte Trainer Flaschmann. Der Doppelvierer mit Hugo Jacob, Leo Jacob, Birk Lübbert, Ole Hodea und Steuermann Eddi Flack hatte es mit einem starken Rennen im mit Abstand schnellsten Vorlauf ins A-Finale geschafft. Hier reichte es für einen guten vierten Platz.
Das Mädchenteam (WK III) konnte als jüngstes Team im Feld die Erwartungen voll erfüllen. Die Mädchen zeigten gegen ein Jahr ältere und körperlich überlegene Konkurrentinnen gute Rennen. So konnten sie das B-Finale im Gig-Vierer überlegen gewinnen. Im kommenden Jahr können die fünf Schwerinerinnen in der gleichen Altersklasse noch einmal antreten und um die vorderen Ränge mit rudern.
Das Jungenteam (WK III) hatte die Bürde, den Titel zu verteidigen. Diesmal war der Druck wohl zu groß. Gleich im ersten Rennen zeigte der Jungen-Doppelvierer leider seine schwächste Saisonleistung und verpasste klar die Teilnahme am A-Finale. Damit gab es schon nach dem ersten Rennen keine Chance mehr auf die Titelverteidigung. Nach einem intensiven Gespräch zwischen Trainer und Team bewiesen die Schweriner Charakter. So schaffte es der Jungen-Doppelzweier mit Max Baumann und Cedric Simonn ins A-Finale. Hier reichte es zum vierten Platz.
Der Gig-Vierer kämpfte bis zur Ziellinie um die A-Finalteilnahme, schaffte es aber knapp nicht. Im B-Finale mussten sich die Ruderer knapp geschlagen geben und wurden Zweite. „Die Jungs haben sich nach dem verpatzten Auftakt gut geschlagen und das maximale aus der Situation herausgeholt“, so der Trainer. Auch hier schauen die Schweriner positiv in die Zukunft. So können vier der sechs Ruderer im kommenden Jahr wieder in dieser Altersklasse starten.