von Dr. Marko Michels

Sie ist für den Bahnradsport geboren. lebt ihn und feiert mit bzw. in diesem atemberaubende Erfolge. Die 21jährige Lea Sophie Friedrich, in Dassow geboren, Mitglied des Schweriner SC und auch Mitglied des TeamTheedProjekt-Cycling, war auch in Tokyo zusammen mit Emma Hinze im Teamsprint nicht zu stoppen. Nur die Chinesinnen Bao Shanyu/Zhong Tianshi waren im Rennen um Gold besser. Sowohl Lea als auch Emma haben sogar weitere Medaillen-Chancen.

Bereits in den letzten Jahren raste Lea von Erfolg zu Erfolg, so wurde sie 2019 zweifache U 23-Europameisterin (Zeitfahren, Keirin, dazu bei den Elite-EM Vize-Europameisterin im Keirin/Teamsprint bzw. EM-Dritte im Sprint), 2018 sogar vierfache Junioren-Weltmeisterin (Sprint, Zeitfahren, Keirin, Teamsprint) und 2020, bei den Heim-WM in Berlin, Doppel-Weltmeisterin (Zeitfahren, Teamsprint) - beeindruckend.

Seit zehn Jahren, seit 2011, ist Lea, die zuvor "König Fußball" verbunden war, leidenschaftliche Bahnradsportlerin - und ihre Erfolge mit dem Rad beweisen. Es muss nicht immer Fußball sein!

M-V, Olympia und der Radsport Eine Mecklenburgerin von der Ostseeküste konnte im Bahnradsport auch schon so richtig begeistern: die 1979 in Wismar geborene Katrin Meinke. Katrin wurde 2001 in Antwerpen WM-Dritte im 500 Meter-Zeitfahren und 2002 in Ballerup ebenfalls WM-Dritte im Sprint. Im Jahr 2004 qualifizierte sich Katrin für die Olympischen Spiele in Athen und belegte dort die Ränge sechs (Sprint), elf (500 Meter Zeitfahren) und neun (Punktefahren).

Lange vor der Erfolgsserie des Wahl-Schweriners Stefan Nimke (Olympia-Gold im Teamsprint 2004, Olympia-Dritter im Zeitfahren 2004, Olympia-Zweiter im Zeitfahren 2000, Olympia-Dritter 2008 im Teamsprint und Paralympics-Bronze 2016 als Pilot im Zeitfahren) machte in den 1970ern indes bereits der gebürtige Rostocker Günther Schumacher von sich reden.

Unter anderem wurde er 1972 und 1976 Olympiasieger mit dem Bahn-Vierer sowie 1973, 1974 und 1975 in der gleichen Disziplin dreifacher Weltmeister. Dazu kamen 1977 die Vize-Weltmeisterschaft mit dem Bahn-Vierer und im Zeitfahren.

Der gebürtige Bad Doberaner Hans Wolf startete hingegen bereits 1964 bei den Bahnrad-Wettkämpfen der Olympischen Spiele in Tokyo. Allerdings war er damals Teil des Bahn-Vierers der USA, mit dem er den 12. Platz belegte.

M-V - Auf den „olympischen Straßen“ unterwegs Von der Bahn zur Straße: 1972 bei Olympia dabei war auch der gebürtige Schweriner Dieter Gonschorek, der zudem dreimal an der Internationalen Friedensfahrt teilnahm und der gebürtige Bad Doberaner Karl-Heinz Oberfranz..

Große internationela Erfolge feierte zwei Jahrzehnte später der gebürtige Grevesmühlener Jens Voigt: 1994 Gesamt-Sieger bei der früheren Friedensfahrt und 2001/2006 zwei Etappensiege bei der Tour de France.

Der gebürtige Rostocker Jan Ullrich gewann 2000 in Sydney Olympia-Gold (Straßen-Einzel) sowie Olympia-Silber (Zeitfahren). Er belegte bei der Tour de France 1997 den ersten Rang (Gesamtwertung), wurde Zeitfahr-Weltmeister 1999/2001 und erkämpfte 1993 den Amateur-WM-Titel. Der ebenfalls aus Rostock stammende Andre Greipel errang unter anderem WM-Bronze (Straßen-Einzel) 2011, war 2012 Olympia-Teilnehmer.

Einige Jahre startete auch die in Cottbus geborene Straßen-Radsportlerin Trixi Worrack für Mecklenburg-Vorpommern (damaliger Wohnort: Rostock). Wie einst Hans Wolf hatte Trixi besondere Beziehungen zu Bad Doberan, denn sie war Mitglied des Bad Doberaner SV Die frühere Wahl-Mecklenburgerin kann dabei schon zahlreiche Erfolge vorweisen, so war sie unter anderem Vize-Weltmeisterin im Straßen-Einzel der Frauen 2006 und wurde zwischen 2012 und 2018 fünfmal Weltmeisterin im Team-Zeitfahren. Des Weiteren nahm Trixi viermal an olympischen Wettbewerben im Straßen-Radsport teil (2004, 2008, 2012 bzw. 2016). 2021 folgte die fünfte Olympia-Teilnahme.

Last but not least: Die bis 2013 für das Track Cycling Team M-V startende Miriam Welte überzeugte auch auf den olympischen Radrenn-Bahnen und wurde 2012 Zweite und 2016 Olympiasiegerin im Teamsprint - zusammen mit einer der besten Bahnradsportlerinnen aller Zeiten - Kristina Vogel, zugleich ein Vorbild von Lea!

M.M.