Schweriner Asse Sophie Koch und Peter Kretschmer wahrscheinlich auch bei Olympia 2024 dabei
Mecklenburg-Vorpommern hat eine große Tradition im Kanu-Rennsport. Seit München 1972 gab es regelmäßig Edelmetall. Die erfolgreichsten Renn-Kanutinnen und Renn-Kanuten sind aus MV-Sicht mit jeweils drei olympischen Goldmedaillen Ramona Portwich, Anke von Seck, Andreas Dittmer und Rüdiger Helm.
Eine olympisch Goldene hat auch der für den SC DHfK Leipzig startende, gebürtige Schweriner Peter Kretschmer, Jahrgang 1992, schon "in der Vitrine" - 2012 in London gab es Gold für ihn im Canadier-Zweier über 1000 Meter. Eine Schwerinerin, Sophie Koch, Jahrgang 1997, ehemals Kanurenngemeinschaft Schwerin, aktuell Rheinbrüder Karlsruhe, verpasste olympisches Edelmetall 2021 hingegen nur knapp - Rang vier im Canadier Zweier über 500 Meter.
In den letzten mehr als fünf Jahrzehnten war der Kanurennsport in M-V also eine einzigartige Erfolgsgeschichte. Kanutinnen und Kanuten aus unserem Bundesland konnten zwischen 1972 und 2012 15 olympische Goldmedaillen, 3 Silbermedaillen und 7 Bronzemedaillen gewinnen.
Bei Weltmeisterschaften erkämpften Kanu-Sportler aus M-V sogar fast 80 WM-Titel. Den Ersten errang dabei 1971 Alexander Slatnow. Aber auch Namen wie Carola Zirzow, Anke Nothnagel (verheiratete von Seck), Ramona Portwich, Roswitha Eberl, Bernd Olbricht, Rüdiger Helm, Olaf Winter, Andreas Dittmer oder Martin Hollstein sprechen für sich.
Am erfolgreichsten waren indes Ramona Portwich (Rostock – 3 x Gold, 2 x Silber bei den Olympischen Spielen 1988/96; 13 x Gold, 2 x Silber, 1 x Bronze bei den WM 1987/1995), Andreas Dittmer (Neustrelitz/Neubrandenburg – Olympia 1996-2004: 3 x Gold, 1 x Silber, 1 x Bronze), Anke von Seck (Rostock – Olympia 1988/92: 3 x G / 1 x S) und Rüdiger Helm (Neubrandenburg – Olympia 1976/80: 3 x G / 3 x B).
Martin Hollstein – von Gold 2008 zu Bronze 2012
Mit Olympia-Gold 2008 setzte Martin Hollstein (SC Neubrandenburg) diese Erfolgstradition fort. In London 2012 konnte er noch einmal mit Partner Andreas Ihle (SC Magdeburg) im Kajak-Zweier über 1000 Meter Bronze holen. In einer Zeit von 3:10,117 Minuten ließen Martin und Andreas auf dem Dorney Lake in Eton nur der Konkurrenz aus Ungarn (Rudolf Dombi/Roland Kökeny – 3:09,646 Minuten) und aus Portugal (Fernando Pimenta/Emanuel Silva – 3:09,699 Minuten) den Vortritt.
Diese Bronzemedaille ist damit die einzige Olympia-Medaille aus 2012, die eine Athletin oder ein Athlet für MV erkämpfte. Die Goldmedaille, die der gebürtige Schweriner Peter Kretschmer im Canadier-Zweier (1000 Meter) zusammen mit Kurt Kuschela erkämpfte, ging hingegen nach Brandenburg. So startete Kretschmer seinerzeit für den KC Potsdam. Die beiden DKV-Athleten distanzierten in London die Teams aus Weißrussland, Russland, Aserbaidschan, Tschechien, Kuba, Rumänien und China.
M-V-Kanuten „mit anderen Flaggen“
Für andere Länder waren Mecklenburgerinnen und Vorpommern ebenfalls erfolgreich… Die 1969 in Waren/Müritz geborene Katrin Borchert, die zunächst für den SC Neubrandenburg startete und bei den Spielen 1992 Kanurennsport-Silber, mit Birgit Fischer, Anke von Seck und Ramona Portwich gewann, wanderte Mitte der 1990er Jahre nach Australien aus und startete danach für „Down Under“ bei den Olympischen Spielen. So erkämpfte Katrin Bronze bei den Spielen 1996 mit Anna Wood mit dem Zweier-Kajak über 500 Meter und bei den Spielen 2000 Bronze im Einer-Kajak über 500 Meter.
Greifswalder für U.S.-Team aktiv
Zwar nicht zu den „Kängurus“, dafür aber zu „Uncle Sam“ zog es einen Greifswalder … Bei den Olympischen Spielen in Mexiko-City 1968 nahm Peter Weigand (Jahrgang 1941) „unter dem Sternenbanner“ an den olympischen Wettbewerben teil. Für das US-Team startete Weigand mit seinem Sportkollegen Paul Beachum im K 2 über 1.000 Meter.
Und aktuell, 2024, könnten Sophie Koch und Peter Kretschmer die olympische Kanu-Tradition von M-V fortsetzen.
M.Michels